Python'S

Python anchietae

Haltung und Zucht der Angola Python

   
Verbreitungsgebiet:
Süd-Angola und der nördliche Teil Namibias.


Allgemeines:
Sicherlich ist dies eine der seltensten und doch schönsten Pythonarten,
die im Terrarium gehalten werden. Es gibt mehrere Faktoren dafür, dass diese Python-Art so rar in der Terraristik-Szene anzutreffen ist. Das kleine Habitat oder Verbreitungsgebiet dieser Pythonart trägt sicherlich dazu bei, wie der mehrere Jahrzehnte andauernde Krieg der Gott sei Dank seit Mai 2002 offiziell vorbei ist, und die leider daraus entstandene Hungersnot für die Bevölkerung, wobei wahrscheinlich die einte oder andere Angolapython verspeist wurde.
Der Export der Python anchietae aus Angola und Namibia ist verboten.
Die Angola Python unterliegen dem Washingtoner Artenschutzabkommen,
im Anhang WA II.


Haltung:

Das ausgewachsene Angolapython Weibchen kann eine Grösse von 180 cm erlangen und ein Gewicht bis zu 5 Kilogramm erreichen, was aber eher selten ist. Im Normalfall erlangt das Weibchen max. eine Grösse von 160-170 cm
und erreicht eher ein Gewicht von 3 bis 4 Kilogramm, selten darüber.
Das Männchen bleibt eindeutig kleiner und leichter als das Weibchen und erlangt nur eine Grösse von ca. 150 cm.

Das Körpergewicht des Männchens sollte zwischen 2 bis 2,5 Kilogramm liegen, es sollte nicht zu massig sein. Es ist eine sehr neugierige und aktive Pythonart, die immer wieder auf ihren Erkundigungstouren anzutreffen ist,
dies ist sehr zu Freude des Angolapythonpflegers.

Das Terrarium sollte für zwei ausgewachsene Tiere eine Mindestgrösse LxBxH von 150x70x70 cm haben, sicherlich wäre grösser und höher sehr von Vorteil.
Eine oder zwei zusätzliche/n Ablagefläche/n, die auf halber Terrarienhöhe montiert wird, wird immer wieder gerne aufgesucht und erweitert die
angebotene Fläche nochmals.

Die Tagestemperatur sollte bei 29-32 Grad liegen, diese Höchsttemperaturen sollten nicht überschritten werden. Eine kalte Stelle von unter 28-26 Grad sollte vorhanden sein. Die Nachttemperatur müsste bei 23-26 Grad sein.
Die Luftfeuchtigkeit sollte um die 50% liegen.

Der Bodengrund kann weich, aber sollte nicht nass sein, zum Beispiel Torf, Rinde, Holzspäne, Räucherspäne oder diverse Erdengemische. Ein Topf/Korkstück oder ein Unterschlupf wird als Versteck immer wieder gern aufgesucht. Eine stabile Terrarieneinrichtung kann ich nur empfehlen, da die Angolapython sehr aktiv ist. Eine Bademöglichkeit sollte angeboten werden.


Nahrung:
Die Futtertiere sollten je nach Grösse und Bedarf der Schlangen angeboten werden. Da die Python anchietae ein Nahrungsspezialist sein kann, reicht das Nahrungsspektrum von Renn und Springmäusen, Hamstern, Küken und Ratten über Meerschweinchen bis zu Zwergkaninchen. Von einer lebendigen Futteranbietung rate ich ab, es können sehr tiefe Bisswunden und Verletzungen vom und durch das Futtertier an der Schlange entstehen, und zurück bleiben nicht ansehnliche Narben.

Frisch abgetötete Tiere sind für alle drei Parteien, Futtertier, Schlange und des Pflegers immer von Vorteil. Es bedeutet weniger Stress für beide Tiere und die
Schlange wird weniger hektisch und etwas zahmer. Das Futter sollte in einer separaten Futterbox angeboten werden, damit man das Tier besser beobachten und begutachten kann. Auch das Handling mit der Schlange wird durch diese Art der Fütterung wieder ein wenig aufgefrischt.


Zucht:
Die Paarungszeit erstreckt sich von November bis in den April hinein. Die Tages- und Nachttemperaturen sollten im Herbst um ca. 4-6 Grad gesenkt werden. Das Weibchen, das zur Zucht aufgebaut/ausgesucht wird, sollte ein Körpergewicht von min. 2 Kilogramm haben. Das Männchen sollte nicht schwerer als max. 2,5 Kilogramm sein, damit es noch aktiv in der Paarungszeit ist/bleibt.

Das trächtige Tier sollte wenn möglich von dem Männchen getrennt gehalten werden, damit man es besser beobachten und das Futter besser angeboten werden kann und auch angenommen wird. Das trächtige Angolapython Weibchen verweigert das Futter, in den wenigsten Fällen frisst das Tier
sporadisch weiter/durch. Nach einer Tragzeit von ca. vier Monaten werden circa 4-10 Eier abgesetzt, bei uns ergab sich die Anzahl zwischen 6 bis 10 Eiern, aus
einem 8-er Gelege hat sich ein Zwillingsschlupf entwickelt, die einiges kleiner wahren als die anderen Jungtiere der Angola Python Nachzuchten. Die Anzahl der Eier bei der Eiablage ist sehr unterschiedlich. Je nach Grösse und Vitalität des Weibchens kann die Zahl und Grösse der abgesetzten Eier unterschiedlich ausfallen.

Die Bruttemperatur sollte min. bei 30,5 Grad liegen und darf bis max. 32 Grad schwanken. Die Inkubationszeit der Eier im Brutkasten wird 57 bis 70 Tagen betragen, je nach Bruttemperatur, bei uns dauerte es 60-62 Tage bis zum Schlupf der Angolababys. Wobei wir bei dem Zwillingsschlupf nur 59 Tage Brutdauer hatten, und bei den anderen Angolababys dieses Geleges eine
60 Tage Brutdauer. Nach dem Ankerben und Anritzen des Eies mit dem
Ei-Zahn der Schlange, durchstösst/durchbricht die junge Schlange das Ei.

Sie wird es innerhalb von 1-2 Tagen selber verlassen, bitte das Jungtier nicht aus dem Ei ziehen oder zerren. Das junge Angolapythonbaby wird ohne gut gemeinte Hilfe des Pflegers aus dem Ei schlüpfen. Das Gewicht der jungen Angolapythons kann 36-90 Gramm betragen und sie werden eine Länge
von 38-55 cm beim Schlüpfen aufweisen.

Die Jungen gehen in der Regel nach der ersten Häutung an das angebotene Futter. Dieses sollte für die erste Fütterung nicht grösser als eine leicht behaarte Ratte sein, und der Futterintervall/abstand kann am Anfang zwischen 5-7 Tage betragen, nach der Anhebung/Erhöhung der Futtertiergrösse kann der Futtertierinterwall/abstand zwischen 7-10 Tage betragen. Die Aufzucht der jungen Angolapythons sollte in Einzelhaltung erfolgen. Diese Aufzuchtshaltung ist von Vorteil, damit man das Tier besser beobachten und das Futter besser gezielt anbieten kann.

Bei idealer Haltung und Pflege des Tieres kann der Schützling über 20 Jahre alt werden.




P.S.
Die diversen Daten und Angaben stammen aus der Erfahrung mit meinen eigenen Tieren. Bitte beachten Sie, dass jede Art ihre Ausnahmen hat. Jedes Tier hat seinen eigenen Charakter und jedes Tier hat seine eigene Art. Alle Daten und Angaben treffen nicht auf alle Tiere der gleichen Art in gleichem Masse zu.


Markus Borer
www.BoaPython.ch

 
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